Vorteile von Masken Wie zwei Friseure Corona-Übertragungen verhinderten In einem Friseursalon in den USA schnitten zwei mit Corona infizierte Mitarbeiter ihren Kunden noch tagelang die Haare - ohne dass es zu Übertragungen kam. Die Behörden haben den Fall rekonstruiert. 15.07.2020, 18.22 Uhr Immer mit Maske: Friseurin schneidet in einem Salon den Pony einer Kundin Immer mit Maske: Friseurin schneidet in einem Salon den Pony einer Kundin Foto: Sebastian Gollnow/ DPA Wer in den USA einen soliden und günstigen Haarschnitt benötigt, der geht zu Great Clips. Die Friseurkette verspricht nicht die Exklusivität und den Glamour von teuren Salons - man braucht nicht einmal einen Termin. Aber vielleicht ist die Geschichte der mehr als 4400 Great Clips-Läden in Nordamerika gerade deshalb eine Erfolgsgeschichte. Sogar in der Coronakrise, in der es Friseursalons während des Lockdowns überall schwer hatten, liefert Great Clips positive Nachrichten. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus: In Springfield im US-Bundesstaat Missouri hatten zwei Friseure mit einer unerkannten Coronainfektion in einem Great Clips-Salon mehr als 140 Kunden die Haare geschnitten. Mitte Mai wurde der Fall bekannt, damals hatten auch US-Medien darüber berichtet. Als eine der beiden Stylistinnen erste Symptome zeigte, durften die Geschäfte dort gerade wieder öffnen. Weil es in der Region nur sehr wenige Fälle gab, dachte sie nicht an eine Infektion mit Corona und schob Husten und Fieber auf eine normale Erkältung. Einige Tage später zeigte ein Kollege ebenfalls Symptome. Aber beide arbeiteten noch eine Woche weiter und kürzten Haare oder richteten Dauerwellen. Ein Friseursalon, zwei infizierte Mitarbeiter und ein Handwerk, bei dem man bei seinen Kunden mit den Händen nah am Gesicht wirkt - eine bessere Ausgangslage für die Verbreitung des Virus kann es eigentlich nicht geben. Als der Fall vor einigen Wochen bekannt wurde, erwartete die Gesundheitsbehörde von Springfield-Greene County folgerichtig eine Welle an Infektionen im Ort. Aber glücklicherweise kam es nicht zu einem Superspreader-Event. Die beiden trugen vorsorglich einfache Masken aus Stoff, genau wie es die Stadt Springfield angeordnet hatte. Und auch die Kunden hatten Nase und Mund bedeckt, heißt es in einem Bericht der "New York Times".